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„Lassen Sie uns die Tapferen sein!“ – Jahresempfang des Kirchenkreises

Nach der Corona-Pause lud der Evangelische Kirchenkreis Iserlohn wieder zu seinem traditionellen Jahresempfang ins Varnhagenhaus ein. Dort konnte Superintendentin Martina Espelöer am Donnerstagabend zahlreiche Gäste willkommen heißen. Als Gastredner konnte Landrat Marco Voge begrüßt werden. Er nahm die Besucher bei seinem Vortrag unter dem Titel „vertrauen und Zuversicht – gemeinsam gestalten aus einem positiven Menschenbild“ schwungvoll mit ins neue Jahr und in die Zukunft. Dabei unterstrich er, dass die Gesellschaft bei all den Herausforderungen nicht alleine sei, sondern Gott den Menschen beistehe.

„Ich kann eigentlich nur von einem Ohr zum anderen grinsen“, so Martina Espelöer bei ihrer Begrüßung über die Tatsache, dass der Jahresempfang endlich wieder stattfinden konnte. 2020 war der letzte Jahresempfang. „Was seither alles passiert ist!“, gab Espelöer in Anspielung an das Hochwasser im Ahrtal, den Krieg in der Ukraine und nicht zuletzt die Corona-Pandemie zu bedenken. Optimistisch blickte sie in die Zukunft: „Wir sind viele, die das Gute auf den Weg bringen.“

Die Liste, derer die Espelöer begrüßte, schien schier nicht zu enden. Verantwortliche und Vertreter aus Kirche, Politik und Wirtschaft waren unter anderem zu der Traditionsveranstaltung erschienen. „Ich freue mich über jeden Einzelnen“, richtete Espelöer das Wort an die Masse und machte keinen Hehl daraus, dass sie das gute Netzwerken sehr schätzt und welch gute Möglichkeit dazu der Jahresempfang bietet.
In einem kurzweiligen Interview entlockte die Superintendentin anschließend ihrem Ehrengast, der eigentlich bereits beim Jahresempfang 2021 als Gastredner angedacht war, auch ein paar private Emotionen. So fragte sie Marco Voge, was für ihn Heimat bedeute. Sein Zuhause sei Mellen, seine Heimat Balve, der Märkische Kreis, da wo wir leben, entgegnete er. Erholung finde er beim Ausschlafen und wenn er den Tag gemütlich mit Familie und Freunden verbringen könne. „Was bewegt Sie?“, lautete die nächste Frage Espelöers. Daraufhin plauderte Voge aus dem Nähkästchen und berichtete ganz Familienmensch vom anstehenden Besuch im Fußballstadion mit der Tochter.

„Endlich hat es geklappt“, so leitete Landrat Marco Voge danach seine Rede ein und bekannte: „Ich bin gläubig, ich bin Christ!“ Dies würde einem Kraft geben. Auch Voge blickte kurz zurück auf die Krisen und erwähnte, dass einen diese schlechten Nachrichten scheinbar ohnmächtig machen. Die Aufgabe der Kirche sei die frohe Botschaft, also Hoffnung zu verbreiten. „Lassen Sie uns die Tapferen sein“, ermutigte er seine Zuhörer.

Krisen würden zeigen, wie gut und groß der gesellschaftliche Zusammenhalt im Märkischen Kreis sei. Mit diesem persönlichen Eindruck schwenkte der Landrat hin zu Positivem. Er unterstrich, wie wichtig es sei, sich Zuversicht und Gottvertrauen vor Augen zu halten. Den Sauerländer titulierte er als „Anpacker-Mentalität“, hier sei man solidarisch. Nicht zuletzt lobte Voge das Ehrenamt, was im Kreis sehr ausgeprägt sei. Positiv aufgeladen solle man die Zukunft angehen. Anhand dem Abriss der Rahmedetalbrücke und der Mobilität mit Radwegnetz zeigte er an zwei Beispielen auf, das etwas passiert. „Es liegt in unserer Hand“, gab er dennoch zu bedenken, dass jeder seinen Teil dazu beitragen könne. „Nicht meckern, sondern machen“, lautet seine Devise. Zum Abschluss zitierte Voge aus Jeremia 1, 12 „…denn ich will wachen über meinem Wort, dass ich’s tue.“ und versprach den Anwesenden: „Sie können mich beim Wort nehmen!“ Superintendentin Martina Espelöer bedankte sich bei Landrat Marco Voge für die mutmachenden, bewegenden Worte mit einem Geschenk und lud alle zu guten Gesprächen bei einem Imbiss ein: „Haben Sie eine gute Zeit der Begegnung.“
Musikalisch untermalt wurde der Jahresempfang durch Kirchenmusikdirektor Hanns-Peter Springer am Klavier. Dabei stach besonders seine vielfältige Darbietung von Zuccalmaglios „Kein schöner Land in dieser Zeit“ hervor.

Annabell Jatzke

Annabell Jatzke

Autorin